Brunnentechnik

Bohrmethode

Skizze Bohrung

Skizze Bohrung

Die verwendete Handbohrmethode (Rotations-Spülbohrung) ist eine alte, bewährte Methode, die weltweit über Jahrhunderte für Brunnenbohrungen in geringer Tiefe verwendet wurde. Die Brunnen werden bis zu einer Tiefe von 40 bis 50 m gebohrt und erschließen so Wasseradern, sogenannte Aquifere, unterhalb des Grundwasserspiegels. Von dort muss das Wasser mit selbst gefertigten Hand-Seilpumpen an die Oberfläche befördert werden.

Bei der Bohrung und dem Betrieb der Brunnen wird nur auf Handarbeit und Muskelkraft gesetzt, um so eine Abhängigkeit von Generatoren und Dieselkraftstoff zu vermeiden.

Nur knapp 15 Prozent der Bohrungen sind Fehlbohrungen, da die Brunnenbauer von Dorfgemeinschaften beauftragt werden, die ihre lokalen Verhältnisse gut kennen.

Bohrteam und Borhrausrüstung

Ein Brunnenbauteam gibt mindestens sechs Männern Beschäftigung, von denen je drei gleichzeitig an der Bohrung arbeiten. Die Bohrausrüstung kann leicht auf- und abgebaut sowie transportiert werden. Es ist sogar möglich, die Bohrausrüstung auf Fahrräder zu binden und über Feldwege zu schieben.

Die Brunnenbauer stellen die Bohrausrüstung überweigend selbst her oder mietet das Material. Soweit möglich recyceln sie dafür Altmetall. (Zum Beispiel dienen Radfelgen alter Fahrräder als Winden für die Seilpumpen.) Nur das Schweißgerät benötigt Elektrizität, für dessen Nutzung die Brunnenbauer ein geringes Entgelt an eine örtliche Werkstatt zahlen.

Dauer der Bohrung

Je nach Standort und Beschaffenheit des Untergrundes dauert der gesamte Brunnenbau-Vorgang 10 bis 20 Tage.

Brunnen-Leistung

Ein Brunnen, mit einem Brunnenrohr von 100 mm Durchmesser, kann täglich 2.000 bis 4.000 Liter Wasser abgeben (ca. 500 L/Stunde bei theoretischem Dauerbetrieb) und versorgt damit ca 500 Menschen  täglich.

Kosten

Ein Brunnen einschließlich Seil-pumpe kostet je nach Standort und Materialkosten zwischen 1500 und 3500,- EURO.