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Die dritte Baustelle in Ouèssè

Die dritte Baustelle in  Ouèssè:

Nach  einem herzlichen Empfang von Pastor Ernest, wurde der Platz für die neue Bohrung unter einem alten Mangobaum festgelegt und es konnte mit der dritten Bohrung begonnen werden.

13.02 Wessè (33)
Der idyllische Standort der dritten Baustelle 

 Die exzellente Küche von «Maman Grâce» sorgte zusätzlich für gute Stimmung. Morgens, mittags und  abends wurden alle Brunnenbauer und die jungen Anwärter bestens verpflegt. Auch für die Unterbringung wurde gesorgt.

 18.02 (19)
«Maman Grâce» verpflegte die gesamte Mannschaft mit guter Nahrung und einem bezauberndem Lächeln.

12.01 (15)
Ihr Ehemann  (rechts von ihr) hat sich gleich freiwillig als Brunnenbau-Anwärter gemeldet. Zwei Baustellen hatte er schließlich mit Erfolg begleitet und könnte bei Fortführung dieser Projektphase als Baustellenleiter eingesetzt werden. Das gleiche gilt für Sunday (blaues T-Shirt).
Wie Sylvain vorhergesagt hatte: es wurde eine schwierige Baustelle!

Bis 14 m Tiefe ging es nur durch harte Laterit-Schichten, was alle Beteiligten stark anstrengte und das Material sehr belastete. Besondere Handhabungen wurden erforderlich und mussten erlernt werden.

12.01 (7)
Eine sorgfältige Prüfung des Werkzeuges war umso wichtiger, um rechtzeitig Materialermüdungen und Schwachstellen zu erkennen.

 

 12.01 (9)
Abends wurde das Bohrgestänge und der Bohrkopf besonders gründlich gereinigt, da Materialschäden durch Verunreinigungen oft übersehen werden.

 Trotz dieser Vorkehrungen ist zweimal das Bohrgestänge auf der Höhe des Bohrkopfes in Tiefen von 14m und 16m gebrochen. Für viele hätte dies das Ende der Baustelle, und der Verlust eines Bohrkopfes bedeutet, doch durch die enorme Erfahrung von Emery und Sylvain konnte der Bohrkopf in beiden Fällen aus der Tiefe geborgen werden.

Für die Anwärter, die an dieser Baustelle beteiligt waren,  war diese Erfahrung ein großer Gewinn. Dies unterstreicht, wie wichtig es ist, auf mehreren Baustellen dieses Handwerk zu erlernen, denn jeder Standort ist eine neue Erfahrung, die auch spezifische Handhabungen erfordert.

Bei einer Tiefe von 13 m wurde die erste grundwasserführende Schicht erreicht. Um genügend Wasserreserven zu haben, wurde  auf eine Tiefe von 18 m gebohrt.

In der Werkstatt von Pahou (ca. 15 min von der Baustelle entfernt) ist die Seilpumpe fertig gestellt worden.

13.02 Wessè (56)
Sylvain, unser kongolesischer Experte (L) und Séverain (L. neben der Pumpe im Hintergrund) bauen schon für die zweite Baustelle Bohrwerkzeug und Pumpen

 

Die motorisierte Schlammpumpe :

Gegen Ende der Bohrarbeit (15m Tiefe) stießen wir auf grobe Sandschichten, was unsere kongolesischen Experten  bewog, eine motorisierte Schlammpumpe  zu kaufen. Der Vorteil und auch die Notwendigkeit hierfür konnte einfach erklärt werden:

  • Durch den größeren Wasserdruck/Menge kann grobes Sediment leichter aus der Tiefe an die Oberfläche gespült werden (die unweigerliche residuale Anreicherung von Grobsand und Kies, die mit der Handpumpe entsteht, konnte so mit der motorisierten Schlammpumpe  verhindert werden)
  • Es können somit auch tiefere Bohrungen einfach durchgeführt werden
  • Enorme Zeitersparnis u.a. auch bei der Spülung des Bohrloches nach Abschluss der Bohrtätigkeit  (statt bis zu 4 bis 5 Tagen mit der Handpumpe,  sind es mit der Motor-Schlammpumpe nur einige Stunden)

 

motor Schlammpumpe
Die motorisierte Schlamm-pumpe, die direkt an das Bohrgestänge angeschlossen ist.

 23.02 Pahou (20)
Hier wird am Bohrkopf demonstriert, wie mit hohem Druck und großer Wassermenge eine bessere Auswaschung der groben Sedimente möglich ist

 „Nachteil“ dieser Pumpe sind die hohen Anschaffungskosten, die sich ein junger Brunnenbauer zu Anfang nicht leisten kann. Dies setzt nun voraus, dass diese neuen Unternehmer mit einfacheren und nicht zu tiefen Brunnenbohrungen starten, bevor sie  solch eine Investition tätigen können. Hinzu kommt, dass in abgelegenen Gebieten diese Motorpumpe auch ausfallen können. Dann ist nur noch die „gute alte“ manuelle Schlammpumpe die einzige Rettung.
Stabilisierung des Brunnens und Aufbau der Pumpe:

Nach Einführung der PVC-Druckrohre, dem Ausspülen des Brunnens und dem Zuschütten des Zwischenraumes zunächst mit Kies (auf ca. 6m Höhe) und schließlich mit Erde, kann endlich die Pumpe aufgestellt werden.

20.02 Wasse (35)
Ein über 18 m langes Hochdruck-PVC (Durchmesser 120mm) wurde in das Bohrloch eingelassen

20.02 Wasse (34)
Klein-Kies  wurde als erstes in den Zwischenraum  gefüllt (6m Höhe), welches dem Grundwasserbereich entspricht. Danach wurde alles mit Erde aufgeschüttet.

22.02 Wesse (13)
Die Pumpe wird auf einem Betonsokel mit Schrauben befestigt.  Somit kann sie auch bei Bedarf für Reparaturen entfernt werden. Maxime (rotes T-shirt) wurde nach 2 Baustellen als Baustellenleiter ernannt

22.02 Wesse (24)
Vorbereitungen der Dichtungen (Durchbohren mit einer heißen Eisenspitze), die dann mit 1 m Abstand auf das Seil der Pumpe fixiert werden. Der Abstand dieser Dichtungen wird durch einen Knoten gewährleistet.

bloc de pivotassions de la corde
Jetzt wird nur noch der Seil-Umkehr-Mechanismus an einem 25mm PVC-Rohr montiert, indem das Seil der Pumpe sich bewegen wird.

27.02 Ouesse Abschluss (26) - Kopie
In diesem 25mm Durchmesser PVC-Rohr wird beim Betätigen der Pumpe das Seil mit seinen Dichtungen nach oben bewegt welches, dann gleichzeitig ein Wassersäule mit sich zieht. 
Durch Gravitation befreit sich diese Wassersäule seitlich (PVC-„T“-Stück) und fließt schließlich in den Wassereimer.
Die Fördermenge beträgt 1800 bis 2000 l/h

27.02 Ouesse Abschluss (19)
Die neue Pumpe wird mit großer Begeisterung von den Frauen und Mädchen des Dorfes angenommen!

Dieses Brunnenprojekt war das schwierigste  und auch das tiefste aller vier Brunnen, da es sich auf einer Laterit-Hochebene befand. Dadurch wurde es zugleich eine der wertvollsten Erfahrungen für unsere Brunnenbaueranwärter.

22.02 Wesse (63) - Kopie
Bis spät in die Nacht lief die Pumpe. es war eine Mischung aus Fassungslosigkeit plötzlich solch eine Pumpe in Dorf-nähe haben zu können und endloser Freude!

Kategorie: News, Ouéssé und Pahou

von

Born in France (1950); German nationality; University of Gottingen, Kiel and Ankara (Ph.D. in agr. sciences); 25 years of experiences in Africa and Asia (Evaluation of projects for different doner organisation) Creation of a NPO „BONAGERA“ in 2011 in Munich.

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